Elisabeth Niejahr war viele Jahre politische Korrespondentin für verschiedene Zeitungen, darunter Zeit und Spiegel, in Berlin und ist u.a. Autorin mehrerer Bücher. Seit 2020 ist sie in der Geschäftsführung der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung tätig und verantwortet den Bereich „Demokratie stärken“.Ein besonderer Schwerpunkt ist der Business Council for Democracy, ein Netzwerk für Arbeitgeber, die sich für Demokratie engagieren. Unternehmen können mit dem Projekt ihr Mitarbeitenden kostenlos zu Fragen digitaler Debattenkultur schulen.
"Junge Frau nach COVD-Impfung verstorben“. Eine Überschrift, die aufrüttelt.
Aber stimmt sie auch? Nun, vielleicht. Wer bei diesem Thema aber noch skeptisch und kritisch bleibt, für den hat die unendliche Weite von Social Media genug andere Horror-Szenarien im Angebot: „Migrantenwellen aus Afrika überfluten Europa“. „Unsere Schulen sind nicht mehr sicher“. "Mädchen von Migranten vergewaltigt". Die Liste lässt sich fast beliebig erweitern.
Was all diese Meldungen eint, ist: sie schüren Angst.
Angst vor dem Klimawandel, Angst vor Atomkraft, Angst vor Altersarmut, oder aktuell: „Wir werden durch Waffenlieferungen an die Ukraine Kriegspartei und Russland antwortet dann mit Atomwaffen“, kurz zusammengefasst: „Atombomben auf Berlin“. So geschrieben im Tweet von Gesundheitsminister Karl Lauterbach vor zwei Wochen. Angst vor dem Atomtod. Das verunsichert. Und Unsicherheit produziert wieder: Angst.
Wer hier immer noch ganz abgeklärt abwinkt, der macht es sich zu einfach. Denn Angst und Unsicherheit zu schüren oder Zweifel zu säen, ist eine der wirkungsvollsten politischen Strategien überhaupt. Nichts bewegt Menschen mehr als die Angst um die eigene Existenz oder die Familie. Es gibt kaum eine bessere politische Kommunikations-Strategie um Menschen zu beeinflußen. Also, um Desinformationen oder Propaganda zu streuen. Denn wer Ansgt hat, sucht Zuflucht bei dem, der Sicherheit verspricht. Nicht selten bei Menschen, Parteien oder Institutionen, die Autorität versprechen, oder Macht, und die stark und durchsetzungsfähig wirken. Putin und die AfD lassen grüßen.
Und irgendwann trifft eine Meldung auch vielleicht die eigene Angst. Und dann?
Dann ist es gut, zu wissen, das dahinter steckt.
Die Kommunikationsstrategie dahinter hat einen eigenen Namen: FUD.
Die Bertelsmann Stiftung hat in dieser Woche die neue Ausgabe des Transformationsindex (BTI) vorgestellt. Seit knapp 20 Jahren analysiert und bewertet die Stiftung weltweit die Qualität von Regierungen, analysiert den Zustand demokratischer Staaten und den Zugang zur Marktwirtschaft. Untersucht werden 137 Staaten nach 17 Kriterien, und alle zwei Jahre werden die verdichteten Zahlen veröffentlicht.
Dazu haben wir Dr. Hauke Hartmann, Senior Expert bei der Bertelsmann Stiftung interviewt. Er ist zuständig für den Transformationsindex.
Ein Portal für Frauen in der Menopause aus Wien.
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